Ich denke gerade an die Gemeinde, zu der mein Mann Dave und ich in unseren ersten Ehejahren gehörten. Irgendwann wollte ich eine Bibelstunde bei mir zu Hause abhalten. Doch die Gemeindeleitung unterstützte mein Vorhaben nicht – warum auch immer. Am liebsten hätte ich gesagt: „Gut, dann bin ich eben weg!“ Ich wollte der Situation entfliehen. Ganz tief in meinem Inneren wusste ich jedoch, dass Gott nicht nur wollte, dass ich blieb, nein, er wollte auch, dass ich trotz allem eine positive Einstellung zur Gemeinde behielt, ganz gleich wie unangenehm die Situation für mich war.
Gott wollte, dass ich sie „ertrug“ und „abwartete“, um an dem Ort, an den er mich gestellt hatte, zu wachsen! Geduld ist wie ein Muskel. Je mehr man Geduld einsetzt, umso stärker wird sie. Wenn du an Gott festhältst und seine Hilfe annimmst, es zulässt, dass er dich in schweren Zeiten stärkt, dann wird auch deine Fähigkeit, geduldig zu sein, wachsen. Am Ende wirst du feststellen, dass die Dinge, die du früher kaum ertragen konntest, gar nicht mehr so schwierig sind.
Prüfungen sind Hilfestellungen
Schwierige und leidvolle Zeiten kommen nicht von Gott, aber er wird sie nutzen, damit unser Glaube wächst und stabiler wird. Manchmal lässt er unangenehme Situationen in unserem Leben zu, weil er weiß, dass so das Beste in uns zum Vorschein kommen wird.
In schwierigen Situationen können wir Dinge in unserem Leben erkennen, die uns sonst gar nicht aufgefallen wären. Sie zwingen uns, uns selbst zu verändern und die Ursachen unserer Probleme anzugehen.
Jahrelang machte ich andere Menschen für meine Probleme verantwortlich. Dave war schuld daran, weil er ständig Golf spielte. Meine Kinder waren schuld, weil sie mir nicht genug im Haushalt halfen. Oder mein Vater war schuld, weil er mich missbraucht hatte. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Atmosphäre in unserem Haus angespannt war und ständig Ärger in der Luft lag. Ich drücke es gern so aus: Ich kam mit jedem gut aus, solange er nicht bei mir zu Hause war.
Zum Glück hat der Herr mir in meinen Schwierigkeiten klarmachen können, dass der Grund für vieles, was in meinem Leben schieflief, in mir selbst zu finden war. Ich konnte dieses Problem allerdings erst angehen, als ich es selbst erkannte!
Gott hat für jeden von uns einen großartigen Plan. Er will uns überreich segnen. Doch er kann uns nur in dem Maß segnen, wie unsere geistliche Reife es zulässt.
Hier ist ein Beispiel: Jahrelang betete ich dafür, dass mein Dienst wachsen möge. Wenn Gott mir alles gegeben hätte, was ich haben wollte, ohne dass ich die innere Reife dazu besaß, hätte es mir nur geschadet. Vielleicht klingt es komisch, wenn ich sage: Ich bin wirklich sehr dankbar für die schweren Zeiten, denn sie halfen mir, dahin zu kommen, wo ich heute bin.
Solltest du das Gefühl haben, dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie du es dir wünschst, dann vertraue Gott. Er weiß um den richtigen Zeitpunkt. Er kennt deine Grenzen und hat nur das Beste für dich im Sinn.
Gott vertrauen in schweren Zeiten
Gott in Zeiten der Not zu vertrauen, ist das Beste, was wir tun können. Auch wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir uns das wünschen, brauchen wir uns nicht zu ärgern. Wir können darauf vertrauen, dass Gott am Ende alles zum Guten führen wird (siehe Römer 8,28).
Steckst du gerade in einer schwierigen Situation? Hast du das Gefühl, dass alles über dir zusammenbricht? Wenn dem so ist, dann denk doch einmal über Jesaja 41,10 (GN) nach: