Vater einer Familie sein
Ein Interview mit Dave Meyer | Lesedauer: 3 Minuten
Dave Meyer ist zweiter Vorsitzender von Joyce Meyer Ministries. Schon lange ist er der Ruhepol hinter den Kulissen. Er unterstützt seine Frau Joyce und hilft ihr beim Aufbau ihrer Organisation, damit Millionen von Menschen jedes Jahr das Evangelium hören können und erfahren, wie sehr Gott sie liebt. Wir haben uns mit Dave – der sowohl Ehemann als auch Vater, Großvater und Urgroßvater ist – zusammengesetzt, um von ihm zu hören, wie Beziehungen gelingen und wie man Ehe, Glauben und Familie unter einen Hut bringen kann.
Du bist jetzt schon seit über 50 Jahren mit Joyce verheiratet. Was sind die Grundpfeiler eurer Ehe? Was hast du dazu beigetragen, um eure Ehe zu stärken?
Zuallererst ist es wichtig, Gott zu kennen. Damit beginnt alles. Wenn wir die biblischen Prinzipien kennen, hilft uns das bei unserer Lebensgestaltung, und wir lernen, Gottes Hilfe und Wegweisung anzunehmen.
Jeder Mensch hat Schwächen und Stärken und es ist sehr wichtig, sich auf das Positive zu konzentrieren und einfach das loszulassen, was einem nicht gefällt. Joyce redet ja viel darüber, aber am Anfang unserer Ehe hatte sie die Angewohnheit, sich jeden kleinen Kommentar von mir zu merken und jede Situation innerlich abzuspeichern, in der ich sie verärgert hatte. Wenn wir uns dann mal stritten, kramte sie die alten Geschichten wieder hervor. Und ich fragte mich immer: Wo bewahrt sie all das eigentlich auf?
Wenn man sich vorrangig auf die negativen Eigenschaften des Partners konzentriert, erzeugt das einen enormen Druck, der die Beziehung belastet. Das heißt nicht, dass man mit Dingen, die dringend angesprochen werden müssen, hinterm Berg halten sollte, doch es lohnt sich nicht, an allem Negativen festzuhalten. Wer an seinem Partner gewisse Schwächen entdeckt oder sich in bestimmten Bereichen Veränderung wünscht, sollte sich immer eines vor Augen halten: Nur Gott kann Menschen verändern. Am besten bespricht man alles mit Gott im Gebet und übergibt ihm die Situation. Gleichzeitig sollte man auch für sich selbst beten.
„Herr, wenn ich das aus einer falschen Perspektive betrachte oder unrecht habe, dann zeig es mir bitte.“
Dave Meyer
Das öffnet die Tür, damit Gott zu einem selbst sprechen kann.
Ihr beide habt ja sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Wie geht ihr damit um?
Unsere Persönlichkeiten sind in der Tat völlig verschieden. Joyce ist ein cholerischer Alpha-Typ und ich bin wesentlich entspannter. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Man ist geneigt, schnell zu denken: Warum hast du eigentlich bei diesem oder jenem so große Probleme? Für mich ist das überhaupt kein Problem. Oder man fühlt sich aufgrund der Stärken des anderen verunsichert bzw. sogar angegriffen, wenn man in diesem Bereich eine Schwäche hat.
Es ist wichtig, sich einmal in der Bibel genau anzusehen, was dort zum Thema Ehe steht. Hier lesen wir: „Die zwei sollen ein Fleisch werden.“ Um es mit Joyces Worten zu sagen, „werden“ ist das Schwierigste dabei. Doch mit der Zeit kann das Einswerden gelingen, wenn man anfängt, sich über die Stärken des anderen zu freuen und sie als Bereicherung zu sehen. Man erreicht den Punkt, an dem man sich gegenseitig gestattet, so zu sein, wie man ist. Joyce und ich sind mittlerweile dort angekommen und diese Erfahrung ist sehr befreiend.
Du hast Joyce immer sehr unterstützt, auch schon vor Jahren, als es noch nicht selbstverständlich war, dass Frauen in der Kirche predigen.
Als Joyce vor Jahren mit ihrem Lehrdienst begann, fiel mir das einige Wochen lang sehr schwer. Ich betete: „Gott, warum hast du mir diese Fähigkeit nicht gegeben?“
Eines Tages sprach Gott dann zu meinem Herzen und sagte:
„Wenn du Joyce ihren Dienst tun lässt und selbst das tust, worum ich dich bitte, werden meine Freude, mein Friede und meine Gnade immer mit dir sein.“
Gott
Plötzlich verstand ich, worum es ging, und fing an, Joyce zu unterstützen. Ich erkannte ihre außergewöhnliche Gabe zu lehren.
Aus: Joyce Meyer Magazin Dezember 2018
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