Wut und Ärger überwinden – Frieden erleben

Finde die Wurzel deiner Wut

Eine Ermutigung von Joyce Meyer | Lesedauer: 3 Minuten

Ich möchte mit dem Lebenszeugnis einer jungen Frau beginnen. Dave und ich haben sie auf dem zehnjährigen Jubiläum von Mercy Multiplied kennengelernt, einer christlichen Organisation in St. Louis, Missouri, die Lebenshilfe für junge Frauen anbietet. Sie hat das Programm dort absolviert und erzählte, dass ihr Vater sich das Leben genommen hatte, als sie noch ein Teenager war. Der Schmerz, den sie aufgrund dieser Situation empfand, ließ sie zur Flasche und zu Drogen greifen. Als ihr eigenes Leben dann zu zerbrechen drohte, suchte sie sich Hilfe bei Mercy Multiplied.

Frau mit wütendem Gesichtsausdruck und erhobenem rechten Arm mit geballter Faust
Es ist wichtig herauszufinden, wo die Wut in uns herkommt

Es berührte mich sehr zu hören, dass sie im Verlauf der Hilfsmaßnahmen erkannte, dass ihr Problem mit dem Tod ihres Vaters begann. Sein Selbstmord hatte tiefe Wut in ihr ausgelöst. Wie hatte er sich einfach aus dem Leben stehlen und die Familie allein zurücklassen können? Das wurde zur Wurzel ihres eigenen Unglücks. Sie erkannte, dass sie ihre Drogen- und Alkoholsucht erst dann in den Griff bekommen würde, wenn sie aufhörte, wütend auf ihn zu sein.

Manchmal haben wir mit bestimmten Problemen zu kämpfen, weil wir wütend auf etwas oder jemanden sind, ohne uns dessen bewusst zu sein. Ich glaube, so ist es bei vielen Menschen. Sie haben zum Beispiel Probleme, weil sie auf Gott wütend sind. Vielleicht ist ihr Leben anders verlaufen, als sie es sich gewünscht haben oder sie sind wütend auf jemanden, der sie verletzt hat. Möglicherweise sind sie aus irgendwelchen Gründen auch wütend auf sich selbst. Franklin wird so zitiert:

Was im Zorn beginnt, endet im Übel. Wut hat immer einen Grund, aber selten einen guten.

Benjamin Franklin

Es ist wichtig, dass uns bewusst wird, welche Probleme auf innere Aggression zurückzuführen sind, denn sie können uns sehr gefährlich werden und großen Schaden anrichten.

Wir haben eine Wut-Epidemie

Unsere Gesellschaft wird zunehmend aggressiver. Wir sehen das unter anderem an dem rowdyhaften Verhalten vieler Autofahrer auf den Straßen, das in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat. Ich habe mich intensiv mit Statistiken befasst, die besagen, dass einer von fünf Amerikanern Probleme damit hat, seine Wut in den Griff zu bekommen. Laut einem Newsweek-Artikel besteht deshalb ein großer Ansturm auf Selbsthilfegruppen und Verhaltenstherapien. Es lässt sich in diesem Bereich ein nie zuvor dagewesener Bedarf verzeichnen. Auch wenn es gute Angebote gibt, um mit innerer Aggression umgehen zu lernen, dürfen wir eines nicht vergessen: Der Heilige Geist ist der beste Seelsorger in diesem Bereich! In Johannes 14,26 (NGÜ) sagt Jesus:

Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Die Bibel: Johannes 14,26

Wir können zuversichtlich zu Gott gehen. Er wird uns die Hilfe zuteilwerden lassen, die wir brauchen, um der Wahrheit ins Auge zu sehen und unsere Probleme in den Griff zu bekommen.

Die Gesichter der Wut

Dallas Willard, der 47 Jahre lang Professor der Philosophie an der University of Southern California war und christlicher Bestsellerautor ist, definiert Wut als „ein Gefühl, das unseren ganzen Körper durchfährt und uns dazu treibt, uns mit denen, die unseren Willen durchkreuzt oder sich in unser Leben eingemischt haben, anzulegen oder ihnen sogar Schaden zuzufügen.“ Außerdem sagt er: „Ärger ruft beim Gegenüber auch immer Ärger hervor.“ Anders ausgedrückt, wird ein Mensch wütend, schürt er damit die Wut seines Gegenübers. Wir alle ärgern uns hin und wieder. Vielleicht gehörst du nicht zu den Verkehrsrowdys, wirst aber leicht wütend bei sinnlosen Konflikten, die nur zu Streit führen, wie es in 2. Timotheus 2,23 heißt. Ich habe viele Jahre meines Lebens damit verschwendet, mich über Dinge zu ärgern, die überhaupt nicht wichtig waren und habe versucht Menschen zu kontrollieren, die sich einfach nicht kontrollieren ließen. Tatsache ist: Es gibt nichts Wichtigeres, als seine innere Ruhe zu bewahren! Und wenn Gottes Friede in unsere Seelen einzieht, zieht damit auch seine Kraft in uns ein. Wenn du in deinem Leben mehr Kraft und Energie brauchst, darfst du nicht ständig wütend sein.

Arten der Wut

Es gibt verschiedene Arten von Wut und sie drücken sich auch unterschiedlich aus.
  • Die eine kocht schnell in uns hoch und verpufft genauso schnell, wie sie gekommen ist. Wir können sie in uns selbst beobachten, wenn wir im Supermarkt sind und jemand uns mit seinem Einkaufswagen anrempelt. Zuerst sind wir verärgert, kommen aber schnell darüber hinweg und gehen weiter.

  • Es gibt aber auch eine Wut, die sich in unserer Seele festsetzt. Sie verbindet sich mit unseren Gedanken und ist häufig auf Rache aus. Diese Art von Wut schlägt Wurzeln in uns, wenn wir uns immer wieder bewusst daran erinnern, was uns angetan wurde. Je mehr wir darüber nachdenken, umso größer wird der Ärger, bis er in keinem Verhältnis mehr steht. Am Ende haben wir aus einer Mücke einen Elefanten gemacht, sodass diese Situation nun unser Leben bestimmt.

  • Manchmal lassen wir uns provozieren und verleihen unserem Ärger verbal Ausdruck oder werden sogar handgreiflich. Früher bin ich immer der Person, auf die ich wütend war, so gut es ging aus dem Weg gegangen. Wenn ich mich zum Beispiel über Dave ärgerte, schlief ich am äußersten Rand des Bettes. Damit drückte ich aus: Fass mich nicht an! Ich bat ihn dann auch niemals um einen Gefallen. Einfach lächerlich, denn manchmal hatte er nachts die ganze Decke zu sich herübergezogen und ich lag lieber frierend da, als ihn um ein Stück Decke zu bitten. Wie dumm.
Menschen, die innerlich verbittert sind, sagen oft negative Dinge über sich selbst oder lassen ihre Aggressionen an anderen aus. Doch anstatt sich dem zu stellen, schieben sie die Schuld lieber auf andere.

Frei von aller Wut

Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen und Verantwortung für unser Handeln übernehmen, um von etwas frei werden zu können. Nichts verändert sich, solange wir anderen die Schuld in die Schuhe schieben oder unsere Lebensumstände verantwortlich machen.

In Johannes 8,31-32 lesen wir, dass wir die Wahrheit erkennen werden und die Wahrheit uns frei machen wird, wenn wir uns an Jesus und seine Lehren halten! Deshalb: Wende dich zuerst an Gott, sobald sich Ärger in dir breitmacht. Sag ihm, wie du dich fühlst und entscheide dich zu vergeben. Es macht keinen Sinn, sich über etwas zu ärgern, das schon Jahre her ist – oder das am heutigen Tag passiert ist. Halte einen Moment inne und bete:

Ich brauche deine Hilfe, Herr, um mit der Wut in mir fertigzuwerden. Ich danke dir, dass die Kraft des Heiligen Geistes in meinem Leben wirksam ist, weil du mich liebst und mir gnädig bist. Ich muss diesen unsinnigen Gefühlen keinen Raum in mir geben, weil sie nur Probleme nach sich ziehen und mich und andere verletzen.

Amen.

Warte mit einem offenen Herzen auf Gott und auf das, was er dir mitteilen will. Beschäftige dich damit, was die Bibel über Zorn, Ärger und Wut zu sagen hat. Vertraue Gott, dass er dein Leben zum Positiven verändern wird und so sein Friede und seine Kraft in dir wirksam werden können.

Aus: Joyce Meyer Magazin Juni 2017

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