In Matthäus 5,4 sagt Jesus: Glücklich zu preisen sind die, die trauern; denn sie werden getröstet werden (NGÜ).
Früher fand ich das merkwürdig. Wie können wir glücklich zu preisen sein, wenn wir trauern? Doch Gott half mir, diesen Vers zu verstehen: Gerade in unseren schmerzvollsten Zeiten erleben wir oftmals in besonderer Weise Gottes übernatürlichen Trost.
Im Grunde eignen sich unsere Probleme perfekt für einen Neuanfang. Warum? Weil Gottes Trost viel tiefer reicht als gewöhnlicher Trost. Er ist der Einzige, der dich durch den Schmerz hindurchtragen kann und der dir hilft, ein besserer und stärkerer Mensch zu sein, als es ohne ihn möglich wäre.
Mit Gottes Hilfe können wir unsere schwere Situation als Chance wahrnehmen. Ich bin davon überzeugt, dass wir sagen können: „Das ist jetzt vielleicht eine wirklich schlimme Zeit, aber ich werde niemals aufgeben. Ich bin sehr verletzt, aber ich werde wieder ins Leben zurückfinden!“
Neulich traf ich in einem Café auf eine Dame, die mich aus dem Fernsehen kennt. Sie erzählte mir von dem Chaos in ihrem Leben und sagte: „Joyce, ich bin durch das, was ich erleben musste, unter die Räder gekommen.“
Fast ohne nachzudenken antwortete ich ihr: „Ich kenne das aus meinem eigenen Leben, doch mittlerweile habe ich mich entschieden, das Fahrzeug selbst zu fahren.“
Ich wollte nicht oberflächlich sein oder den Eindruck erwecken, ich hätte alles selbst in der Hand. Doch ich erklärte ihr: Wenn die Dinge drunter und drüber gehen, will der Feind, dass wir für den Rest unseres Lebens wie gerädert sind und im Selbstmitleid versinken.
Doch Gott hat einen anderen Plan für uns: Wir sollen aufstehen, auf dem Fahrersitz Platz nehmen und andere, die verletzt am Boden liegen, aufsammeln.
Ja, es gibt Zeiten der Trauer nach einem Verlust oder einer Tragödie, doch wir sollten uns nicht in diesen Dingen verlieren.
Schauen wir uns einmal das Leben von Josef an. Seine Geschichte wird uns in 1. Mose beschrieben.
Als junger Mann hatte Josef große Träume für sein Leben. Doch seine älteren Brüder lehnten ihn ab und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Aber Josef weigerte sich aufzugeben. Er fand große Gunst bei seinem Herrn, Potifar, und wurde schließlich als Verwalter in dessen Haus eingesetzt.
Jahre später ließ Potifar Josef für ein Verbrechen, was er nicht begangen hatte, ins Gefängnis werfen. Doch er gab immer noch nicht auf. Gott schenkte Josef später die Gelegenheit, einen Traum des Pharao zu deuten. Dieser stellte ihn daraufhin als höchsten Mann in Ägypten ein!
Josefs Weg führte ihn buchstäblich aus der Grube hinein in den Palast. Jahre später wurde das Land von einer Hungersnot heimgesucht und der Herr gebrauchte Josef, um nicht nur seine Familie, sondern das ganze Volk Israel zu retten.
In Römer 8,28 lesen wir: